Darja Varfolomeev Star von Mailand
Die 16-jährige Darja Varfolomeev (TSV Schmiden) absolvierte bei der letzten Weltcupstation der Rhythmischen Sportgymnastik in Mailand (ITA) vom 21. bis 23. Juli 2023 einen phänomenalen Wettkampf. Sieben ihrer acht Übungen gelangen nahezu perfekt.
Varfolomeev holte in Mailand drei Goldmedaillen - im Mehrkampf (137,200), mit dem Ball (35,400) und den Keulen (34,800) sowie Bronze mit dem Reifen (35,600) und dem Band (33,300) - und verwies damit einige ihrer engsten Konkurrentinnen auf die Plätze, darunter auch die Weltmeisterin von 2022, Sofia Raffaeli (ITA/136,700), die Gold mit dem Reifen und Silber im Mehrkampf und mit den Keulen holte, aber mit dem Ball und dem Band Probleme hatte.
Die Stuttgarterin Varfolomeev, deren Saison nach einer Fußverletzung nur schleppend begann, präsentierte so fünf Wochen vor den Weltmeisterschaften sehr stabile Übungen und sich in herausragender Form. Mit Blick auf die Weltmeisterschaften vom 23. bis 27. August 2023 in Valencia (ESP) bewies sie damit vor einer Wahnsinnskulisse mit 4.000 Zuschauern einmal mehr ihre mentale Stärke und kann beruhigt in die WM-Vorbeitung starten. Dort gilt es ihre herausragende Form weiter zu stabilisieren.
Margarita Kolosov (SC Potsdam) erreichte neben Darja Varfolomeev ebenfalls das Ballfinale und erreichte dort einen guten 5. Platz (32,850). In allen anderen Übungen unterliefen Kolosov einige Fehler, so dass es im Mehrkampf am Ende nur für Rang 17 (120,800) reichte. Teammanagerin Isabell Sawade nach dem Wettkampf: "Margarita ist auf einem sehr guten Weg. Sie turnt sehr hohe Schwierigkeiten und muss jetzt in der WM-Vorbereitung noch an der Stabilität ihrer Übungen arbeiten."
Der Weltcup in Mailand diente auch den Gruppen als Generalprobe für die bevorstehenden Weltmeisterschaften und zog fast alle großen Medaillenanwärter an.
Die Nationalmannschafts-Gruppe mit Anja Kosan (SC Siemensstadt), Daniella Kromm, Alina Oganesyan (beide TSV Schmiden), Hannah Vester (TB 1889 Oppau) und Emilia Wickert (TSG Söflingen), erreichte alle Finals, konnte viele direkte Konkurrentinnen hinter sich lassen und belegte am Ende Platz 6 (63,450). Italien setzte sich im Mehrkampf gegen Israel durch, beide Teams erzielten 69,400 Punkte und Italien gewann am Ende im Tiebreak-Verfahren.
Dem deutschen Team steckte noch die Müdigkeit vom Wettkampf-Marathon der vergangenen Wochen in den Knochen. Starteten die Gymnastinnen doch gerade erst bei Die Finals 2023 Rhein-Ruhr in Düsseldorf, beim World Challenge Cup in Cluj-Napoca (ROU) und jetzt direkt im Anschluss in Mailand (ITA), zeigten sie eine deutliche Steigerung zur ersten Saisonhälfte und konnten sogar ihre neue Ball-Band-Choreografie in Mailand vorstellen. Diese stark aufsteigende Form gilt es jetzt weiter zu bestätigen. Dafür werden sie u.a. die am 5. August 2023 in Schmiden stattfindende 2. WM-Qualifikation nutzen. Diese stellt für die Einzelgymnastinnen die zweite und abschließende WM-Qualifikation dar.
Quelle: DTB