Geteiltes Gold

Geteiltes Gold

Juni 10, 2021

Margarita Kolosov und der TV Dahn dominieren die Finals, doch mit den Keulen ist Melanie Dargel mit der neuen Gymnastikkönigin gleichauf.

Sechs Entscheidungen gab es am Freitag bei den „Finals“ in der Dortmunder Westfalenhalle noch einmal in der Rhythmischen Sportgymnastik, aber nur drei verschiedene Namen auf dem obersten Platz der Ergebnisliste. Denn die deutsche Mehrkampfmeisterin Margarita Kolosov gewann auch mit Reifen (19,40), Ball (23,325), Band (18,85) und Keulen (20,55). Letzteren Titel musste sich die im Leistungszentrum Schmiden übende Potsdamerin jedoch mit ihrer dortigen Trainingskollegin Melanie Dargel (TG Worms) teilen, die exakt auf das gleiche Ergebnis kam und sich darüber hinaus jeweils Silber mit den anderen Handgeräten sicherte. Beide Gymnastinnen werden den Deutschen Turner-Bund (DTB) bei den Europameisterschaften in der nächsten Woche in Varna/BUL vertreten. Von den Bronzeplaketten gingen je zwei an die beiden Bremerinnen Sandy Kruse und Julia Stavickaja.

"Heute war es besser als gestern",  kommentierte die nun fünffache deutsche Meisterin Kolosov ihren zweiten Auftritt. "Ich hatte zwar noch immer Fehler, aber in jeder Übung nur einen." Für zwei Tage geht es für die 17-Jährige nun zurück nach Schmiden, bevor der Flug ans Schwarze Meer ansteht. "Dort will ich stabile Übungen zeigen und vielleicht das Mehrkampffinale erreichen", kündigte Kolosov an.

Für Dargel steht ein ähnliches Programm an. "Ich hatte schon gedacht, dass ich hier vielleicht eine Goldmedaille gewinnen könnte", sagte die 15-Jährige. Umso schöner sei es gewesen, zusammen mit Kolosov auf dem ersten Platz zu stehen. "Wir sind keine Konkurrentinnen, sondern Freundinnen", betonte die Jüngere. Für sie wird es in Varna vor allem darum gehen, wichtige Erfahrungen zu sammeln. "Ich nehme das, was hier passiert ist, zur EM mit und will meine Sache dort so gut wie möglich machen." 

Hattrick der Pfälzerinnen

Bereits am Vormittag hatte der TV Dahn den „Hattrick“ geschafft, wie Gruppenmitglied Marlene Kriebel es ausdrückte, und sich nach dem  Zweikampftitel vom Mittwoch auch die beiden übrigen Goldmedaillen mit fünf Bällen (16,175) sowie Reifen und Keulen (16,425) gesichert.

„Absoluter Wahnsinn“, kommentierte die 22-Jährige. Weder die Sportlerinnen selbst noch ihre Trainerinnen hatten einen solchen Erfolg für möglich gehalten. Doch die Pfälzerinnen konnten an ihre Qualifikationsleistungen anknüpfen, während den Formationen dahinter mehr Fehler unterliefen. So platzierte sich Bremen 1860 in der Übung mit der Handgerätekombination mit 11,65 Punkten auf Rang zwei vor dem TSV Nürnberg (11,35). Mit den Bällen schaffte es der Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund, sich mit 13,10 Punkten Silber zu verdienen. Bronze ging mit 13,075 an SG Dahner Felsenland.